Information zur Ilzer Kohle

Die Ilzer Kohle ist eine Initiative des Bürgerforums Ilz und der Ilzer Wirtschaft.

Betreiber und für den Inhalt verantwortlich:

Ilzer Bürgerforum

Hrn. Bernd Baronig
Neudorf 101

8262 Ilz

Was ist die "Ilzer Kohle"?

 

Die "Ilzer Kohle" ist ein Einkaufsgutschein für die Marktgemeinde Ilz und kann in allen gekennzeichneten Ilzer Betrieben eingelöst werden.

Ilzer Kohle - Einkaufsgutschein im Wert von € 10,-Erhältlich ist die "Ilzer Kohle" bei: Raiffeisenbank Ilz und Bankstelle Nestelbach, Steiermärkische Sparkasse Ilz, Gemeindeamt Ilz, Bürgerservicestelle Nestelbach, PRO Rast Rath GmbH und bei Veranstaltungen des Ilzer Bürgerforums.

Ein Einkaufsgutschein "Ilzer Kohle" entspricht einem Einkaufswert von 10,- € und kann für das gesamte Produktsortiment in einem gekennzeichneten Ilzer Betrieb eingelöst werden. Die "Ilzer Kohle" kann jedoch nicht umgetauscht, in Bargeld eingetauscht oder retourniert werden.

Sie ist zeitlich unbeschränkt gültig und kann wie Bargeld weitergegeben oder verschenkt werden.

Die "Ilzer Kohle" ist eine Initiative des Bürgerforums Ilz und der Ilzer Wirtschaft.

 

Warum "Ilzer Kohle"?

 

Von 1799 bis 1964 wurde im Großraum Ilz Braunkohle – jährlich bis zu 12.000 Tonnen - abgebaut. Der komplette Abbau erfolgte manuell. Es waren viele Hände nötig, um diese Mengen an Kohle zu bewegen. Der Braunkohlebergbau, zuletzt „Ilzer Kohlenwerke Egon von Lenz & Co“, war seit 1800 ein wichtiger Arbeitgeber. 1964 wurde der Kohleabbau endgültig eingestellt. In freiwilligen Arbeitsstunden wurde der Schaustollen im Heimatmuseum Ilz von den Ilzer Knappen gebaut. Der Schaustollen gibt einen Einblick in die schwere Arbeit der Bergleute, die zum Teil liegend unter Tag graben mussten!
Die Arbeit im Ilzer Kohlebergwerk war eine sehr schwere. In Spitzenzeiten waren bis zu 200 Knappen im Ilzer Bergbau beschäftigt. Die Arbeiter sind aus der gesamten Region – von Sinabelkirchen bis Großwilfersdorf und von Riegersburg bis Großsteinbach - zur Arbeit in die Stollen um Ilz gekommen. Jeden zweiten Freitag wurden die Knappen ausbezahlt und zumindest an diesen Tagen sind ihre Frauen nach Ilz gekommen, um mit diesem Geld ihren Großeinkauf zu tätigen. Die Männer warteten währenddessen in den Ilzer Gaststätten und feierten nach getaner Arbeit ihr Wochenende.

Aus den mittelalterlichen Begriffen Handwerk und Kaufmannschaft ist über die Jahrhunderte die Bezeichnung Gewerbe geworden. Historisch betrachtet war der Markt Ilz in der Region immer ein Zentrum verschiedenster Handwerksberufe und deren Zünfte. Aber im gleichen Ausmaß präsentierte sich der Markt seit seiner Entstehung für den Handel als Mittelpunkt am Ilzfluss. Die Regionalität in Handel und Gewerbe hatte bei uns seit jeher große Bedeutung. 165 Jahre wurde die Ilzer Kohle abgebaut und war so eine besondere Kostbarkeit, die dazu beitrug, dass das Gewerbe seinen Stellenwert behielt. Als der Braunkohlebergbau 1964 eingestellt wurde, erinnerten über Jahrzehnte nur die Knappen an vergangene Zeiten. Kohle wurde kurzzeitig nach dem Zweiten Weltkrieg sogar als Zahlungsmittel verwendet. Daher mag auch der Ausspruch: „Hast du Kohle?“ stammen. Als das Bürgerforum vor einigen Jahren die „Ilzer Kohle“ aus dem Keller holte und so ein modernes Zahlungsmittel schuf, ist Historisches mit Zeitgemäßem verbunden worden. Ob die Ilzer Kohle in unserem Alltagssprachgebrauch Einzug halten wird, hängt von den Bürgerinnen und Bürgern ab. Denn sie kann gekauft, verschenkt und als Zahlungsmittel verwendet werden. Eigentlich sollte die mit 10 € dotierte Kohle in keiner Geldtasche fehlen und zumindest als Talisman mitgetragen werden. Also: „Hast du Ilzer Kohle?“
 

Toni Ithaler

 

Vom Aussterben bedroht


In unserer Region ist 2015 ein Buch mit dem Titel „Über unseren Horizont hinaus“ erschienen. Darin wird auf Themen des Zusammenlebens in unserer Gegend eingegangen – so auch auf die Bedeutung der Nahversorgung, wie die Aktion des Lebensmittelkaufmannes Bernd Fischer aus Losenstein zeigt. Er und seine Wirtschaftskollegen im Ortskern haben die Geschäfte, Banken und Wirtshäuser mit schwarzer Folie verklebt also „zugesperrt“. Ein Folder wurde für die Leute aufgelegt, damit sie wissen worum es geht. Wir wollten sie an einer Zeitreise teilnehmen lassen. Wenn sie draußen vor dem Geschäft bleiben, sehen sie, wie die Zukunft wird. Wenn sie reingehen, sehen sie, was sie jetzt noch alles haben. Alle haben in ihrem Geschäft dargestellt, warum sie da sind und was sie für den Ort tun. Der Fleischhauer etwa ist einer der größten Sponsoren unseres Fußballvereins, die Bank einer der größten Arbeitgeber, der Lebensmittelhändler Vertreiber von 30 Kleinproduzenten aus der Region. Die Wirkung war groß: „Das könnt ihr nicht machen“–„Wie sollen wir unseren täglichen Bedarf decken“ – „Müssen wir für unseren Einkauf jetzt immer in die nächste Stadt fahren“ – „Wo kann ich mich mit Bekannten treffen und Neuigkeiten unseres Ortes erfahren?“ – „Wie sollen unsere Älteren damit zurecht kommen?“ Das waren die Reaktionen der Bürger.
Jeder einzelne hat die Möglichkeit das zu beeinflussen, indem er bei der Beschaffung seines täglichen Bedarfs zuerst an die Betriebe seiner Heimatgemeinde denkt.
Bei uns in der Region soll das Buch als Mundöffner für Nachbarschaftsrunden dienen. Wir rechnen mit über 1.000 solcher Runden, damit die Menschen wieder näher zusammenrücken und Mut schöpfen, um die Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen und nach Möglichkeit menschlich lösen.
 

Ing. Karl Sieghartsleitner